Sonderausstellung Schulmuseum Lohr a. Main

Neue Sonderausstellung vom 19. Juli 2007 bis 10. Februar 2008 Neue Sonderausstellung
„Brüder, zur Sonne, zur Freiheit 

Das politische Lied in Erziehung und Schule„

„Kein schönrer Tod ist in der Welt, als wer vom Feind erschlagen...“ Dieses Lied, das in seinen Ursprüngen bis ins 16. Jahrhundert zurückgeht, wurde nach zwei Weltkriegen in kurzer Folge endgültig aus den Schulliederbüchern verbannt. Die Menschen hatten 1945 genug vom Heldentod auf dem Schlachtfeld.
Reklamemarke
Das politische Lied in der Werbung - Reklamemarken (Originalgröße ca. 4,5 mal 6.5 cm)
aus der Serie „Das deutsche Lied“, um 1910. Solche Marken wurden um 1900 bis etwa
1914 oft als Verschlussmarken für Briefe verwendet, waren aber auch, vor allem bei
Kindern, ein beliebtes und kostenloses Sammelgebiet

Mit der neuen Sonderausstellung „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit – Das politische Lied in Erziehung und Schule“ zeigt das Lohrer Schulmuseum anhand der Zeitabschnitte Kaiserreich, Weimarer Republik, Drittes Reich, Nachkriegszeit, DDR und BRD, Deutschland nach der Wiedervereinigung, dass politische Entwicklungen auch das Liedgut an den Schulen und in den Jugendbewegungen ganz wesentlich geprägt haben. Und so sind die Liederbücher aus der Zeit von 1871 bis heute auch interessante Zeitdokumente, die Aufschluss darüber geben, wie man Kinder und Jugendliche über das Liedgut emotional beeinflusste und „ausrichtete“.
Kaiser Wilhelm II
Kaiser Wilhelm II.; offizielle Lithografie 1913:
„1888 – 25 JAHRE DEUTSCHER KAISER – 1913“
Im Schulliederbuch wurde der Kaiser im Superlativ gepriesen.
Er war die Inkarnation guter Eigenschaften: mild, weise,
 edel, fromm und tapfer.

In der Kaiserzeit (1871 – 1918) wurden die Monarchie, der Wehrwille und das Vaterland besungen, wobei mit der zunehmenden Militarisierung der gesamten Gesellschaft und dem sich abzeichnenden Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) die Soldaten- und Kriegslieder immer mehr in den Vordergrund traten („Nun weg mit Feder und Papier und Säbel her und Flinte!
Reklamemarken
Die deutschen Noten schreiben wir mit Stahl und roter Tinte“), oft mit religiösen Texten angereichert und den Heldentod verherrlichend
Volkslieder aus grosser Zeit
„Zwei Volkslieder aus grosser Zeit - Der deutschen Jugendwehr gewidmet von J. F. Rothaug“,
 um 1915 (zu dieser Zeit Musiklehrer am Kgl. Gymnasium Lohr a.Main)
 – Kriegslieder zur Weckung der jugendlichen Begeisterung für die „Vaterlandsverteidigung“.

 („Wohl sehr glücklich ist, wer zu sterben weiß für Gott und das teure Vaterland!“). Die fast rauschhafte Steigerung der patriotischen Begeisterung fand ihren Niederschlag in Liedern, in denen die Anfänge der späteren Blut- und Bodenideologie der Nationalsozialisten des Dritten Reichs erkennbar sind („Ehre sei dir, herrliches Volk der Germanen“).
Die Lohrer Jugendwehr
Die Lohrer Jugendwehr 1917. Zu Beginn des 1. Weltkriegs (1914-1918) wurde in Deutschland die Gründung
 von Jugendwehren zum Zweck der vormilitärischen Ausbildung für männliche Jugendliche angeordnet.
Gestützt wurde dieses Vorhaben durch zahlreiche patriotisch-militärische Lieder in den Schulliederbüchern und so
 die emotionale Verankerung von „Kriegführen als männliche Selbstverständlichkeit“ gesichert. Zu keiner Zeit
wurde mehr kriegerische „Gebrauchslyrik“ produziert, oft auch von den Lehrern an den Schulen
(wie z.B. in Lohr a.Main), wie nach dem Kriegsausbruch 1914.

Mit dem Ende des Kaiserreichs 1918 verschwanden die aggressiv-brutalen Weltkriegslieder aus den Musikbüchern, aber ein Teil der patriotischen Lieder wurde auch in der Weimarer Republik (1919 - 1933) gesungen. Zu den vaterländischen Liedern dieser Zeit gehörten vor allem überzeitliche Lieder aus der deutschen Geschichte und Lieder, in denen der „alte Geist“ und die „alte Kraft“ besungen wurden („Wach auf, du deutsches Reich“, „Siegfrieds Schwert“ usw.).
Andere Lieder hatten die bürgerlichen Grundtugenden zum Inhalt („Zufriedenheit ist Wohlstand, ist Reichtum des Gemüts“).
Fanfare
Fanfare der „Pimpfe“ (NS-Kinder- und Jugendorganisation „Deutsches Jungvolk“,
bestehend aus Buben im Alter von 10 bis 14 Jahre).Fanfaren sollten die Wirkung
der NS-Jugendlieder verstärken bzw. eindrucksvoll unterstützen. Neben dem
 Marschlied wurde die Fanfare auch beim politischen Feierlied und Choral eingesetzt.
 („Fanfaren, kündet mit ehernem Ton, wir schreiten zu euch, unsern Toten.“
- Liedanfang aus „Singkamerad, Schulliederbuch der deutschen Jugend“,
Zentralverlag der NSDAP, 1940.

Einen neuen Schub erhielt das politische Lied mit der Machtübernahme durch die Nazis 1933. Sechs Jahre später charakterisierte der Musikpädagoge Josef Heer das „Lied der jungen Generation“ im Dritten Reich: „Das ist das große Gesicht unserer Zeit: Das Marsch- und Soldatenlied wurde vertieft zum Revolutions- und Kampflied, das 'patriotische' Lied zum deutschen Choral und Feierlied. Mit dem politischen Feierlied und Choral wurde eine Sphäre, die bis dahin nur durch die Nationalhymne und wenige alte Choräle berührt und sonst der Kirche vorbehalten war, in neuer Art dem nationalen Lied geöffnet.“
Deutsche Kriegsgräberstätte
„Ewig lebt der Toten Tatenruhm (Edda)- Deutsche Kriegsgräberstätte Hohrod-Bärenstall
im Wasgenwald (Elsaß); Schulwandbild 1941 Lieder über den „Tod auf dem Schlachtfeld“
 gehörten bis 1945 zum obligatorischen Liedgut der Musikbücher an den Schulen.

Längst hatten viele Vertreter der Jugendmusikbewegung das Liedgut der Schulen der NS-Ideologie angepasst, so auch mit pseudo-religiösen Liedern, in denen Hitler messianische Züge erhielt und gewissermaßen an Christi Stelle trat („Der Retter ist uns gesandt!“). Andere Lieder forderten die bedingungslose Ergebenheit in den Willen des Führers. In diesem Sinne wurde das ursozialistische Arbeiter-Kampflied „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“ umgetextet, und die fünfte Strophe hieß nun:
„Hitler sind wir treu ergeben, treu bis in den Tod.
Brüder zur Sonne zur Freiheit
Hitler wird uns führen einst aus dieser Not.“
Schlimmer in der historischen Dimension der NS-Verbrechen war allerdings die zweite Strophe mit der antisemitischen Komponente:
Brüder in Zechen und Gruben
„Hitler ist unser Führer, ihn lohnt nicht goldner Sold,
der von den jüdischen Thronen vor seine Füße rollt.“
(Textauszug aus dem „Singkamerad, Schulliederbuch der deutschen Jugend“ aus dem Jahr 1940. Es war „nach einer Min.Entschl. vom 28. 12. 1938 Nr. IV das einzige zugelassene Lernmittel im Gesangunterricht für den Schulgebrauch in den bayerischen Schulen“.)
Einen breiten Raum nahmen nun auch Lieder ein, die das Eroberungsmotiv in den Vordergrund stellten („In den Ostwind hebt die Fahnen...“, oder „Nun wird zu eng das weite Land...“).
Schulwandbild
Schulwandbild „Wir wandern“ aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts:
Erschreckt durch die schlimmen Erfahrungen des Dritten Reichs und der schweren
Nachkriegsjahre von 1945 bis 1950 zog sich ein Großteil der deutschen Bevölkerung,
 gleichsam wie in der Biedermeierzeit (1. Hälfte des 19. Jahrhunderts), aus der Politik
 in ein beschauliches kleinbürgerliches Privatleben zurück Die Schulliederbücher befassten
sich nun vor allem mit Themen aus dem Tages- und Jahresablauf sowie des unmittelbaren Lebenskreises.

Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs wurde in Westdeutschland bzw. in der BRD bis in das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts hinein darauf geachtet, dass nicht erneut Lieder mit politischem Hintergrund in den Schulen gesungen wurden. Die Schullieder sollten nun vor allem wieder der Verschönerung des menschlichen Daseins dienen und bezogen sich auf die Idylle des Tages-, Jahres- und Lebenskreises („Jetzt fängt das schöne Frühjahr an“, „Jeden Morgen geht die Sonne auf“).
Anders in der DDR. Zunächst verwendete man auch dort wenig politisches Gedankengut in den Schulliederbüchern. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, also der Zeit allgemeiner Entspannungsbemühungen, nahm der Anteil politischer Lieder rapide zu und erreichte schnell einen ähnlichen Umfang wie im Dritten Reich. Vor allem wurde der DDR-Staat als zu beschützendes Vaterland besungen („Ich weiß ein schönes Land“). Andere Lieder betonten den Friedensgedanken und warben unter dem Stichwort „Friedenssicherung“ („Den Krieg zu verhindern sei unser Sieg“) auch um Sympathie für die NVA-Soldaten, z.T. allerdings mit Texten, die an andere Zeiten erinnern: „Wer unsern Frieden stört, der wird die Waffen spüren, die uns zum Siege führen.“
Fanfare
Fanfare der „Pioniergemeinschaft“. In dieser DDR-Kinderorganisation
 waren Kinder der Schuljahrgänge 1 bis 3 „Jungpioniere“ und Kinder
der Schuljahrgänge 4 bis 7 „Thälmannpioniere“.

Fahne, Fanfare und Trommel spielten hierbei eine ähnliche Rolle wie zur Kaiser- oder NS-Zeit, wenn auch mit anderer Sinngebung. „Trommel, geh uns stets voran, du, der man vertrauen kann“, hieß es im „Trommellied“, das im DDR-Liederbuch für die Klasse 4, Volk und Wissen, Volkseigener Verlag Berlin, 1973, abgedruckt wurde. Es sollte von den Kindern „fröhlich“ und im „Marschtempo“ gesungen werden.
Durch die direkte Gegenüberstellung Drittes Reich - DDR können die Besucher der Ausstellung zudem erkennen, dass totalitäre Regime an sich gegensätzlicher Natur durchaus viele Ähnlichkeiten aufweisen, wenn es um die Erziehung der Jugend geht. In diesem Zusammenhang kann wohl der Ausspruch Hitlers zitiert werden: „Das Wesentliche einer Revolution ist nicht die Erringung der Macht, sondern die Erziehung der Menschen.“
FDJ Meine Organisation
Bild mit Begleittext aus der Diareihe: „FDJ - meine Organisation“, 1976.
Textauszug: „Die kulturpolitische Arbeit trägt dazu bei, junge Kommunisten zu erziehen.
(...) So die FDJ Singebewegung, die eine besonders hohe Ausstrahlungskraft besitzt.
Das gemeinsame Singen, das schöpferische Liedschaffen, das Wirken in den
FDJ-Singeclubs und ihr Auftreten vor Jugendlichen sind Höhepunkte des gesellschaftlichen Lebens.“
Anmerkung: Die „Singebewegung der FDJ“ entstand in den 60er Jahren des
 20. Jahrhunderts in der DDR. „Durch sie fanden die reichen Traditionen vor allem
des politischen Liedschaffens ihre Weiterführung.“ Die Singeclubs waren „Kampfkollektive der FDJ“.
 (Aus: „Musik, Lehrbuch für die Klassen 11 und 12“, Volk und Wissen, Volkseigener Verlag Berlin, 1980)

Bleibt noch zu erwähnen, dass etwa ab den 70er Jahren in der BRD auch sozialkritische und Protest-Lieder in den Schulen gesungen wurden („Sag mir wo die Blumen sind“). In keinem Lied wurde aber, wie in der DDR üblich, das politisch-soziale System gefeiert, sondern aus der Sicht der Selbstkritik betrachtet.
Heute steht das politische Lied vor allem im Dienst der Toleranzerziehung und der Völkerverständigung.
Brüder zurSonne zur Freiheit
Neben vielen Liedern aus den vorstehend beschriebenen Zeitabschnitten bietet die Ausstellung entsprechende Hintergrundinformationen anhand von großformatigen Schulwandbildern, Fotos, Gegenständen usw.
Eine hervorragende Ergänzung der Sonderausstellung finden die Besucher außerdem in der ständigen Ausstellung des Lohrer Schulmuseums mit dem Zeitrahmen 1789 – 1989.
Die Sonderausstellung „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit – Das politische Lied in Erziehung und Schule“ ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Museumsleiter Eduard Stenger mit Prof. Friedhelm Brusniak und seinen StudentenInnen. Prof. Brusniak ist seit 2004 Ordinarius für Musikpädagogik und Didaktik der Musikerziehung am Institut für Musikwissenschaft der Universität Würzburg.
Das Sammlerehepaar Martina und Lutz Dathe aus Bad Orb hat freundlicherweise für die Ausstellung verschiedene Exponate zur Verfügung gestellt.


(Text: Eduard Stenger, Zum Sommerhof 20, 97816 Lohr a.Main, Tel. 09359-317, E-Mail: eduard.stenger@gmx.net)
Das Lohrer Schulmuseum im Ortsteil Lohr-Sendelbach ist Mittwoch bis Sonntag und an allen gesetzlichen Feiertagen jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Gruppen können auch nach vorheriger Absprache (Tel. 09352/4960 oder 09359/317; E-Mail: eduard.stenger@gmx.net) außerhalb der regulären Öffnungszeiten das Museum besuchen.




Anmerkungen der beteiligten Studenten der Universität Würzburg

Im Zuge unseres Hauptseminars „Historisch-politisches Lied“ bei Professor Dr. Friedhelm Brusniak ergab sich aus der Zusammenarbeit von Museumsleiter Eduard Stenger und Prof. Dr. Brusniak, bei der Sonderausstellung in Lohr am Main einen eigenständigen Beitrag zu leisten.
Bei einer Exkursion nach Lohr, wo uns Herr Stenger, der Leiter des dortigen Schulmuseums erwartete, wurden uns die Gestaltungsmöglichkeiten vor Augen geführt und ließ unser Interesse noch größer werden.
So begannen wir in Gruppen, vier Tafeln für die Ausstellung zu gestalten. Jede Tafel hat ihren eigenen und aussagekräftigen Inhalt in Form von ausgewählten Schriften, Liedgut und Bildern, wobei auch auf die korrekte Platzierung geachtet werden musste.

Die erste Tafel besteht aus zwei Teilen – im rechten Teil widmet sie sich Hans Baumann, welcher durch seine meist klar gegliederten Melodien und einprägsamen Texte zum führenden Dichterkomponisten des Dritten Reiches wurde. Trotz seines Erfolges und seiner vielen Auszeichnungen vor und nach dem zweiten Weltkrieg, ist er bis heute wegen seiner national-sozialistisch angehauchten Werke sehr umstritten. Dies war auch mit der Grund, wieso er für diese Ausstellung von Interesse wurde.
Im Zuge dessen wählten wir ein bekanntes Lied von Hans Baumann mit dem Titel: „Es geht eine helle Flöte“ aus, wobei hier Auszüge aus Liederbüchern, sowie Listen seiner erlaubten und verbotenen Lieder ihren Platz finden. Hier kann sich der Betrachter selbst ein Bild dieses Liedes „zwischen Verbot und Verklärung“ machen.

Die zweite Tafel mit dem Titel „Wann wir schreiten Seit’ an Seit’“ handelt von den verschiedenen Versionen dieses bedeutenden Stückes, welches bei der Arbeiterjugend als Massenlied seinen Durchbruch hatte und auch in nationalsozialistischen Liederbüchern zu finden ist. Da dieses Lied so eine Bandbreite von Versionen zeigt, wurde es für diese Ausstellung mit hinein genommen. Die Text- sowie Melodieänderungen und somit der Missbrauch dieses Liedes werden hier angeführt und veranschaulicht.

Die letzten beiden Tafeln beschäftigen sich mit der Deutschen Nationalhymne, da dieses Thema immer einen aktuellen Hintergrund hat.
Der Ausgangspunkt liegt hier in der damaligen Diskussion nach der Wiedervereinigung um eine einheitliche Nationalhymne. Neben Alternativvorschlägen, wie Brechts „Kinderhymne“ und „Freude schöner Götterfunken“, sprachen sich vor allem Verfechter für das Deutschlandlied auf der einen – für die DDR-Hymne auf der anderen Seite aus. Dies wird an Hand von Pressestimmen illustriert. Tatsächlich wurde vom Volk beim Mauerfall das Lied „So ein Tag, so wunderschön wie heute...“ gesungen. Der Schwerpunkt liegt hier auf den unterschiedlichen Verwendungen des Liedes, denn es tauchte sowohl im politischen als auch gesellschaftlichen Kontext auf und bildet den Abschluss der Sonderausstellung.

Lohrer Schulmuseum kooperiert mit Uni Würzburg
 
Im Sinne einer "Angewandten Musikpädagogik" werden am Lehrstuhl für Musikpädagogik und Didaktik der Musikerziehung der Universität Würzburg in jedem Semester Handlungsfelder außerschulischer Musikpädagogik in den Blick genommen. Im Sommersemester 2007 standen zwei Projekte im Mittelpunkt: die Aufführung eines Schäferspiels der Lateinschule Marktbreit aus dem Jahre 1766 sowie die Mitgestaltung der Ausstellung "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit - Das politische Lied in Erziehung und Schule" im Schulmuseum Lohr am Main. Während für die Wiederaufführung des Marktbreiter Schäferspiels eine wissenschaftliche Edition erstellt wurde, die anlässlich der Veranstaltung am 14. Juni 2007 im Historischen Rathaus der Stadt präsentiert werden konnte, werden Studierende der Musikpädagogik bei der Ausstellungseröffnung im Rahmen des Museumsfestes am 18. Juli 2007 ihre Beiträge vorstellen.
 
In enger Absprache mit Professor Friedhelm Brusniak und Museumsleiter Eduard Stenger konnten die Studierenden eigene Schwerpunktthemen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wissenschaftlich und museumspädagogisch aufbereiten. Auf den von ihnen gestalteten Tafeln finden sich unter anderem Informationen über einen der produktivsten Lieddichter aus der Zeit des Nationalsozialismus, den 1914 in Amberg geborenen und 1988 in Murnau verstorbenen Hans Baumann, aus dessen Liedschaffen auch heute noch Titel bekannt sind, deren Wirkungsgeschichte und Rezeption noch kaum reflektiert erscheinen. Ebenso dürften Hinweise auf unterschiedliche Liedgattungen von Hymnen bis hin zu Schlagern wie "Ein Tag, so wunderschön wie heute" in längst vergessenem regionalen und überregionalen Kontext bei Besuchern aller Altersgruppen Beachtung finden. Dabei wird selbstverständlich auch der lokale Bezug hergestellt.
 
Die Ausstellung bildet den Auftakt für eine langfristige Kooperation zwischen dem Schulmuseum und dem Lehrstuhl für Musikpädagogik, die sich mit Beginn des im Wintersemester 2007/08 anlaufenden Bachelor-Studiengangs unterschiedlichen Themenbereichen zu Fragen der musikalischen Bildung in Vergangenheit und Gegenwart widmen wird.


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