Laufgemeinschaft Lohr e.V.

Große Leistungen in einem kleinen Verein

Leichtathletik: Schnelle Läufer der LG Lohr

Sie ist gerade einmal zwei Jahre alt, besitzt eine Leichtathletik- und eine Triathlon Abteilung und hat auf unterfränkischer Ebene bereits mehrere Erfolge errungen. Im kommenden November will sie sich mit der Ausrichtung der unterfränkischen Berglaufmeisterschaft auch als Veranstalter einen Namen machen. Die Rede ist von der Laufgemeinschaft (LG) Lohr, die mit ihren elf Mitgliedern wohl einer der kleinsten Sportvereine im Landkreis Main-Spessart ist.

Weitere Besonderheit des Vereines; Keiner aus der Vorstandschaft ist älter als 38 Jahre, aber jedes Mitglied der Vereinsführung ist im Ausdauersport aktiv. Selbst Vorsitzender Bernd Schrauth ist in der Lage, die 10 000 Meter in 38 Minuten zu laufen.

Nein, die neun Gründungsmitglieder der LG Lohr, die alle aus Lohr oder der unmittelbaren Umgebung stammen, hatten nicht die Absicht, sich einem schon bestehenden Verein anzuschließen. »Das hätte zwar auf organisatorischer Ebene vieles erleichtert, aber wir wollten unbedingt unsere Freiheit behalten«, begründet Pressewart Klaus Werthmann den im Oktober 1997 gefassten Entschluss, einen neuen Verein zu gründen. Der Drang nach Unabhängigkeit spiegelt sich auch in den Trainingsgewohnheiten der Mitglieder wieder: Die LG Lohr besitzt keinen Trainer. Jeder ist für sein Übungsprogramm selbst verantwortlich. Lediglich am Samstag Nachmittag trifft man sich zum gemeinsamen Training.

Laut Werthmann bestand der Hintergrund für die Vereinsgründung zum einen darin, dass die miteinander befreundeten Sportler zwar des öfteren miteinander trainierten, ihre Wettkämpfe aber für verschiedene Vereine bestritten. So startete der mehrfache unterfränkische Vizemeister im Halbmarathon, Klaus Werthmann (persönliche Bestzeit: 1:10:56 Stunden), für den LuT Aschaffenburg. Die beiden 5.000 Meter und 10.000 Meter Spezialisten Uwe Rausch und Michael Amann liefen für den TV Haibach, während der ehemalige Elite-Radamateur und Marathonspezialist Uwe Hofmann für den RV Viktoria Wombach unterwegs war.

Zum anderen wollten die Gründungsmitglieder versuchen, eine sportliche Lücke in Lohr zu schließen. Lohr glich trotz vorhandener Infrastruktur einer Diaspora in Sachen Langstreckenlauf und Triathlon, betont Werthmann und fügt allerdings hinzu, dass man das Ganze vielleicht etwas zu blauäugig eingeschätzt habe. Das Unternehmen der LG, in Lohr einen wöchentlichen Lauftreff für Hobbyläufer anzubieten, scheiterte nämlich. Nach einjähriger Probezeit wurde das Projekt

»Jogging für Jedermann« aufgrund mangelhafter Resonanz seitens der Lohrer Bevölkerung eingestellt.

Bereits in den ersten beiden Jahren fuhren die Lohrer auf sportlicher Ebene zahlreiche Erfolge ein: Petra Werthmann wurde 1998 unterfränkische Meisterin im Halbmarathon. Die Herrenmannschaft der LG Lohr (Klaus Werthmann, Uwe Rausch, Uwe Hofmann) erlief sich die Unterfrankenkrone im Halbmarathon und im 10 Kilometer Straßenlauf. Uwe Hofmann erreichte schließlich beim Berlin Marathon unter 25 000 Teilnehmern mit persönlicher Bestzeit von 2:33:16 Stunden den ausgezeichneten 83. Platz in der Gesamtwertung. Mit dieser Zeit war Hoffmann 1998 der schnellste unterfränkische Marathonläufer, was in den Bestenlisten allerdings unbeachtet blieb. Im Mai 1999 folgte der bisher größte Erfolg der LG Lohr: Petra Werthmann erlief sich bei den süddeutschen Marathon Meisterschaffen in Göppingen den dritten Platz.

Die Zielsetzung der einzelnen Mitglieder für das Jahr 2000 ist höchst unterschiedlich, gehören doch auch reine Hobby-Sportler dem Verein an. Klaus Werthmann hat sich aus der Läuferszene zurückgezogen und setzt in Zukunft wieder ganz auf den Triathlon. Aus Trainingsgründen will der 28 jährige aber dennoch sporadisch an Lautwettkämpfen teilnehmen. Seine Schwester Petra Werthmann weiß noch nicht genau, wohin sie der sportliche Weg führen wird. Uwe Rausch und Michael Amann wollen versuchen, ihr Potenzial auf 5000 und 10 000 Meter auszureizen. Und Uwe Hofmann, der 1999 ein wettkampffreies Jahr einlegte, will wieder verstärkt ins Laufgeschehen eingreifen.

Das Highlight aus Sicht der Lohrer ist allerdings die Ausrichtung der unterfränkischen Berglaufmeisterschaften am 12. November 2000, die im Rahmen eines offenen Berglaufes stattfinden soll. Hierfür laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. »Die Suche nach Sponsoren ist im vollen Gange«, erklärt Vorsitzender Schrauth und fügt hinzu: »Wenn alles glatt über die Bühne geht, soll die Veranstaltung eine feste Größe im unterfränkischen Laufkalender werden. «

Mit folgenden Athletinnen und Athleten geht die LG Lohr in die Saison 2000: Leichtathletik: Frauen: Birgit Amann, Petra Werthmann; Männer: Michael Amann, Dieter Bonn, Uwe Hofmann, Peter Holewa, Uwe Rausch, Aaron Schmitt, Bernd Schrauth, Klaus Werthmann. Triathlon: Petra Werthmann, Michael Amann, Peter Holewa, Klaus Werthmann.

Bericht aus dem Lohrer Echo im Dezember 1999

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Ernst Huber

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