Ein museales Angebot für Weihnachten 2013
vom Lohrer Schulmuseum 
Frohe Weihnachten
Das Lohrer Schulmuseum lädt an beiden Weihnachtsfeiertagen (Mittwoch und Donnerstag) während der regulären
Öffnungszeiten von 14:00 bis 16:00 Uhr zu einem kostenlosen Besuch des Museums ein.
Weihnachtsgeschenke für die Buben, Seitenillustration aus der „Fibel der Mark Brandenburg“ 1943.

Weihnachtsgeschenke für die Buben, Seitenillustration aus der „Fibel der Mark Brandenburg“ 1943.


Zu sehen ist die Sonderausstellung Weihnachten unterm Hakenkreuz - Braune Ideologie kontra Christentum (bis 12. Jan. 2014).
Dass die Nazis das Weihnachtsfest für ihre Zwecke instrumentalisieren wollten, ist nahe liegend. Es schien aber wenig aussichtsreich, dieses beliebteste aller christlich geprägten Feste in seiner bisher bestehenden Form einfach abzuschaffen, und deshalb versuchten die Nazis es schrittweise auf seinen angeblichen Ursprung zurückzuführen, zu germanisieren.
Das Ziel einer christfreien Weihnacht konnte vor allem über die Schule erfolgen, bzw. über die Gestaltung der Schülerbücher und der einzelnen Unterrichtsfächer sowie durch ein entsprechendes Angebot von Spielen usw. für die Freizeitgestaltung.

Die Jahressonderausstellung des Schulmuseums Im Schatten des Hakenkreuzes -
Die Kinderwelt im Dritten Reich kann auch noch besichtigt werden (bis 12. Jan. 2014)
Stark vergrößerte farbige Bildkopien und der jeweilige Original-Text aus einer Fibel aus dem Jahr 1943 zeigen dem Jahresverlauf folgend einen konfliktfreien harmonischen Lebensraum im bäuerlichen und kleinbürgerlichen Bereich. Die zunehmenden Belastungen und Bedrohungen durch den Krieg oder andere Problemkreise wurden ausgespart. Unübersehbar und ständig präsent war die NS-Ideologie als selbstverständlicher Teil des Schullebens – bedingungslose Anpassung und Ausrichtung wurden vorausgesetzt. So konnte schon der Schulanfänger durch die Fibel erfahren, dass er sich an den nationalsozialistischen Aktivitäten zu beteiligen hatte und dass die nationalsozialistischen Jugendorganisationen (HJ und BDM) neben Schule und Elternhaus eine wichtige Rolle im Leben der Kinder und Jugendlichen spielten.
Mit verschiedenen weiteren Exponaten zeigt die Ausstellung außerdem, dass die NS-Indoktrination sich auch über ein reichhaltiges Angebot an Büchern und Spielen aller Art auf die Freizeit erstreckte.


Seite aus der Brückenfibel Mein Buch Ausgabe 1943

Seite aus der Brückl-Fibel „Mein Buch“, Ausgabe 1943


Natürlich ist auch ständige Ausstellung geöffnet, über die der Welt- und Museum-erfahrene Journalist, Reporter, Schriftsteller und Autor S. Michael Westerholz anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des am 9. Juni 1989 eröffneten Lohrer Schulmuseums u.a. schrieb:
„Ich persönlich war in das 'optisch-sinnliche Museum, das auch seelische Schichten anspricht' (Peter Genth) und mir bei jedem Besuch neue und Wiedererkennungs-Erlebnisse vermittelte, regelrecht vernarrt. Das Haus mag klein aussehen. Doch das Museum ist riesig in seinen Beständen und sehr groß in seiner Bedeutung und Wirkung. Das und die Art, wie es geführt und immer wieder spannend gemacht wird unter Verzicht auf optische Mätzchen, das hebt dieses Museum aus der Masse der deutschen Schulmuseen heraus!“

Wichtiger Hinweis: Die Fotos sind aus der Zeit von 1933 bis 1945. Einige Fotos tragen nationalsozialistische Symbole. Alle Fotos dienen ausschließlich der staatsbürgerlichen Aufklärung und nicht einem propagandistischen Zweck im Sinne des § 86 und 86a StGB.



Das Lohrer Schulmuseum im Ortsteil Lohr-Sendelbach ist von Mittwoch bis Sonntag und an allen gesetzlichen Feiertagen jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Gruppen können auch nach vorheriger Absprache außerhalb der regulären Öffnungszeiten das Museum besuchen.
(Kontakt:
Eduard Stenger, Zum Sommerhof 20, 97816 Lohr a.Main; Tel. 09352/4960 oder 09359/317, e-Mail: eduard.stenger@gmx.net
Ernst Huber
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